Unsere Gemeinschaftsschule

Im digitalen Zeitalter braucht es eine zukunftsgerichtete, lösungsorientierte Bildungsumgebung für die Jugendlichen. Es geht längst nicht mehr um reine Wissensvermittlung, sondern darum, wie wir unser Wissen einsetzen, um Lösungen zu finden und Verantwortung zu übernehmen.

Die heutige Gesellschaft steht vor vielfältigen Chancen und Herausforderungen. Zeitgemäße schulische Bildung muss junge Menschen befähigen, sowohl für ihre eigene Person als auch für die Gesellschaft, deren Mitglieder sie sind, Verantwortung zu tragen.

Sie umfasst deshalb mehr als nur reine Wissensvermittlung. Die Schüler*innen unserer staatlich anerkannten Montessori-Gemeinschaftsschule lernen, ihr gewonnenes Wissen lösungsorientiert, verantwortungsvoll und zukunftsgerichtet einzusetzen. Die individuelle Begleitung durch die Lehrkräfte, ein persönlich abgestimmtes Arbeitstempo und lebensnahe Projektarbeit bilden die Basis unseres ganzheitlichen Lernens ab Klasse 5.  

Unsere Pädagogik

Wir sind davon überzeugt, dass selbstbestimmtes und handlungsorientiertes Lernen ein wichtiger Schlüssel zur Bildung und Persönlichkeitsentwicklung darstellt. Indem die Schüler*innen durch eigeninitiiertes Handeln Erfahrungen machen, lernen sie nachhaltige von nicht nachhaltigen Lösungen zu unterscheiden, Interessen abzuwägen und unterschiedliche Perspektiven wahrzunehmen. Wenn es gelingt, die den Kindern angeborene Begeisterungsfähigkeit zu erhalten und zu fördern, werden sie zu aktiven Gestalter*innen unserer Gesellschaft. Deshalb begreifen wir die Potentialentfaltung unserer Schüler*innen als Kernaufgabe. Unsere Lernkultur zeichnet sich durch Vertrauen, Wertschätzung und Beziehung aus.

Wie wir lehren und lernen

Die Schüler*innen unserer Gemeinschaftsschule können auf unterschiedlichen Niveau (G-Niveau, M-Niveau, E-Niveau) lernen. Sie haben so die Möglichkeit, in den verschiedenen Schulfächern, aber auch innerhalb eines Schulfaches je nach Thema das Niveau zu wechseln und können sich so in jedem Bereich völlig individuell entfalten. Da die Trennung in verschiedene Schulformen entfällt, profitiert die Klasse während ihrer gesamten Schulzeit vom gemeinschaftlichen Miteinander der verschiedenen Niveaus nach dem Prinzip gegenseitiger Hilfe und Inspiration. Deshalb setzen wir auch in der Sekundarstufe auf jahrgangsgemischte Gruppen, die von einem Lehrerteam begleitet werden.

Lernort der Gemeinschaftsschule

Unsere Schule möchte nicht nur Lernort sein – unsere Schüler*innen sollen sich wohlfühlen! Deshalb sind die Räume und ihre Nutzung auf die Bedürfnisse der Jugendlichen abgestimmt. Das MZO belegt derzeit die hellen Räumlichkeiten in der Stadtmitte. Neben dem Lernbüro hält das Gebäude verschiedene Inputräume für Gruppenarbeiten oder fachgebundenen Unterricht in den Jahrgangsstufen bereit. Auch ein großer Gemeinschaftsraum im Stil einer offenen Cafeteria steht für entspannte Pausen zur Verfügung. Der Pausenhof schenkt Raum für Bewegung und frische Luft.

Ab voraussichtlich Herbst 2024 werden unsere Schüler*innen die Räumlichkeiten unserer neuen Gemeinschaftsschule beziehen. Wir freuen uns schon sehr, dass wir unseren Schüler*innen dann ein noch besseres Umfeld in unmittelbarer Nähe zur Krippe und Grundschule bieten können.

Lerncoaching und
Lernstandsrückmeldungen

Unsere Pädagogik setzt auf Selbstorganisation und Eigenverantwortung der Schüler*innen. Dies bedarf einer systemisch verankerten, individuellen und ganzheitlichen Beratung durch die Lehrkräfte. Einmal wöchentlich findet ein Coachinggespräch zwischen Schüler*in und Lehrkraft statt. Beide definieren gemeinsam das Wochenziel und die Aufgaben für die kommende Woche und halten sie im Lerntagebuch des Schülers/der Schülerin fest. Das Lerntagebuch bietet innerhalb der Woche Orientierung, vor allem in der Freiarbeit und ist die Grundlage für die selbstständige Wochenplanung. Das Lerncoaching fokussiert sich in der Gemeinschaftsschule konsequent auf die Ressourcen der einzelnen Schüler*innen, um deren Lernprozesse zu optimieren. Das stärkt die Motivation der Jugendlichen, löst eventuelle Lernblockaden und ermöglicht die Entwicklung passender Lernstrategien.

Wir leben in unserer Schule eine Atmosphäre des Vertrauens, der Ermutigung und der Wertschätzung. Das erfordert auch einen bewussten Umgang mit Rückmeldungen zum Leistungsstand.

Auf Ziffernoten wird bewusst verzichtet.  Nach jedem Thema schließen die Schüler ihre Arbeit mit einem Lernnachweis ab. Der Lernbegleiter wertet den Lernnachweis oder das Lernprodukt aus und gibt dem Schüler oder der Schülerin eine Lernstandsrückmeldung. Auf dieser werden die jeweiligen Kompetenzen aus dem Kompetenzraster aufgelistet und das Erreichen der konkreten Kriterien in den Niveaustufen G, M und E sind dort sichtbar. Die Schüler tragen die Ergebnisse in ihre Kompetenzübersichten im Lerntagebuch ein. Diese Form der Rückmeldung schafft Transparenz und bietet Gelegenheit für eine offene Kommunikation mit den Familien über den Lernstand der Schüler.

Diese kompetenzbasierten Lernnachweise die Dokumentation auf den fachspezifischen Kompetenzrastern, die bearbeiteten Lernwegeplänen sowie die Protokolle der Meilensteingespräche im Lerntagebuch sind die Grundlage für die Lernentwicklungsbericht zum erreichten Kompetenzstand und Niveau am Ende eines Schulhalbjahres.

Schule im Aufbruch

Wir sind stolz Teil des Netzwerks von "Schule im Aufbruch" zu sein

Schule im Aufbruch steht für eine ganzheitliche und transformative Bildung im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Im Zentrum steht dabei die dreifache Verantwortung: Verantwortung für sich selbst, Verantwortung für Mitmenschen und Verantwortung für unseren Planeten.

„Schule im Aufbruch ist eine Initiative, die zu mehr Potenzialentfaltung unserer Kinder führen soll. Wir wollen Schulen, die die angeborene Begeisterung und Kreativität von Kindern und Jugendlichen erhalten und fördern.“

Eine Schule im Aufbruch nutzt den angeborenen Entdeckungsdrang von Kindern und Jugendlichen, unterstützt sie in ihrer Selbstorganisation und begleitet sie dabei, sich ihrer eigenen Potentiale bewusst zu werden und zu lernen, die Welt zu verändern. Unsere sieben Elemente beinhalten Strukturen und Lernformate, durch die Schulen den Raum dafür schaffen können.

In unserem Schulalltag leben bereits viele Ansätze der Vision vom Netzwerk. Gleichzeitig freuen wir uns über die Inspiration und den Austausch mit anderen Schulen im Aufbruch.

Schule im Aufbruch

Gartenprojekt am Sena Torre mit dem Gartenprofi Jürgen Schöllmann und seinem Expertenteam

Erdkinderplan

„Was braucht ein Kind in der Schule? Vor allen Dingen Freude! Einladung, Ermutigung und Inspiration. Verantwortliche Erwachsene, die nach den Talenten und Begabungen der Kinder suchen und sie darin stärken.“

Prof. Dr. Gerald Hüther

Maria Montessori beschreibt die kindliche Entwicklung von 0 bis 18 Jahren in drei Phasen von jeweils sechs Jahren Länge. Für jede Altersstufe entwickelte sie speziell auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmte Lehrmittel und -methoden. So haben Jugendliche in der Pubertät andere Bedürfnisse als Klein- oder Schulkinder. Im Alter zwischen 12 und 18 Jahren suchen junge Menschen ihren Platz in der Gesellschaft sowie Orientierung, Anerkennung und Identität.

In der Pubertät finden nach Montessori im menschlichen Gehirn Prozesse neuronaler Umstrukturierung statt, die – einhergehend mit den hormonellen Umstellungen des Körpers – das logische Denken erschweren oder blockieren können. Leistungsdruck und Zwang führen dann zur Lernverweigerung. Montessoris Antwort auf diese Beobachtung ist der Erdkinderplan. Der verlangt – anders als in der Grundschule – eine vorbereitete Umgebung, die nicht auf Klassenräume und theoretisches Studieren setzt, sondern auf praktische Arbeit. Das bedeutet, dass die Jugendlichen das reale Leben unmittelbar durch körperliche Tätigkeiten erfahren. Sie beackern nun in Natur und Kultur neue Lernfelder – auch hier mit einem möglichst hohen Maß an Selbstbestimmung und Eigenverantwortung.

 

„Die besten Methoden sind diejenigen, die beim Schüler ein Maximum an Interesse hervorrufen, die ihm die Möglichkeit geben, allein zu arbeiten, selbst seine Erfahrungen zu machen und die erlauben, die Studien mit dem praktischen Leben abzuwechseln“

Maria Montessori

In einem geschützten und überschaubaren Rahmen erproben die Jugendlichen ihre Wirksamkeit für und in der Gesellschaft. Mit dem Erdkinderplan eignen sie sich außerdem wertvolles Zusatz Wissen an:

  • die Zusammenhänge der Wirtschaftsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden,
  • Einblicke in verschiedene Berufe,
  • Hintergrundwissen aus der Geschichte der Wirtschafts-, Sozial- und Naturwissenschaften,
  • den Bezug ihres Lernens zur Wirklichkeit des praktischen Lebens.

Das Bedürfnis, den eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden, steht in der Pubertät an erste Stelle. Dafür müssen alte Strukturen überwunden und neue Strukturen erschaffen werden. Unsere Gemeinschaftsschule im Aufbau will sich dem Erdkinderplan ab Klasse 7 widmen und das „Lernen im Leben“ ritualisiert in den Schulalltag einbauen. Wir halten aktuell nach geeigneten Kooperationen mit Lern- und Lebensorten für Jugendliche rund um Offenburg Ausschau und freuen uns bereits über die ersten Anknüpfungspunkte mit zukünftigen Partnern.

Unsere Gemeinschaftsschule im Aufbau will den Erdkinderplan ab Klasse 7 umsetzen und das Lernen im Leben ritualisiert in den Schulalltag einbauen. Nach geeigneten Kooperationen mit Lern- und Lebensorten für Jugendliche rund um Offenburg halten wir Ausschau und freuen uns bereits über die ersten Anknüpfungspunkte mit Partnern.

 

Expert*innen aus dem echten Leben gesucht

Sie haben Interesse Teil unseres Expertenteams zu werden und möchten eine zukunftsweisende Bildung mitgestalten? Dann sprechen Sie uns an! Wir freuen uns über neue Kooperationen in der Region.

Unser Team

„Wir wollen Räume schaffen, um Kinder und Jugendliche stark zu machen. Dazu braucht es uns als stabile Gemeinschaft, die Liebe, Halt und Vertrauen schenkt.“

Lernbegleiter*innen der GMS

Stundenplan

Es ist wichtig, dass der Tag ritualisiert ist. Dies verschafft Sicherheit und Verlässlichkeit. So können sich die Kinder entspannt ihrem Lernweg widmen. Die Freiarbeit ist das Kernelement unserer Pädagogik, mit ihr beginnt der Schultag. Während der Freiarbeit entscheiden die Schüler*innen selbst, wann sie eine Frühstückspause machen. Inputs, die mit allen Kindern einer Stufe, aber auch in Kleingruppen stattfinden, führen in Themen ein und zeigen den Umgang mit dem Material. In den Naturwissenschaften und Gesellschaftswissenschaften wird projektorientiert und wenn möglich fächerübergreifend gearbeitet. Die Gemeinschaftsschule ist eine Ganztagesschule mit drei verbindlichen Nachmittagen. Am Mittwoch gibt es ein freiwilliges Nachmittagsangebot mit wechselnden Themenblöcken, aus denen ausgewählt werden kann wie z.B. Kunst, Theater, verschiedene Sportarten, Tanz, Handwerk etc.

Ferien/Schließtage:

Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehört zum Konzept des MZO. Deshalb ist das MZO maximal 30 Tage im Jahr geschlossen.

Für Schulkinder gelten die regulären Schulferien. Bei Bedarf bietet das MZO für Schulkinder in den Ferien und außerhalb der Schließtage ein spannendes Ferienangebot. Die Eltern melden ihr Kind hierzu separat an. Das Entgelt für die Ferienbetreuung inklusive Mittagessen ist gesondert zu entrichten.

FAQ

Häufige Fragen

1Ist ein Wechsel von einer anderen Schule ins MZO möglich?
Zum Schuljahresbeginn begrüßen wir gerne auch Quereinsteiger aus anderen Schulen bei uns.
2Wie lernen die Jugendlichen im MZO?
Die Freiarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil des Tages. Hier sind die Hauptfächer Deutsch, Mathe und Englisch verankert. Die Jugendlichen erhalten einen Input zu den entsprechenden Themen der Fächer und üben und vertiefen dann selbstständig die Inhalte in ihrem Tempo und auf ihrem Leistungsniveau. Sie organisieren ihre Lernwege anhand des Lerntagebuches und planen die anstehenden Aufgaben eigenverantwortlich in die tägliche Freiarbeit ein. Die Lernbegleiter*innen unterstützen die Jugendlichen im Coaching darin, ihre Lernfortschritte zu reflektieren und anstehende Lernfelder in Angriff zu nehmen.
3Gibt es Noten?
Die Kompetenzen der Schüler*innen werden nicht mit Ziffern benotet. Lernnachweise, Aufzeichnungen im Entwicklungsheft und die Dokumentation im Lerntagebuch, das auf Kompetenzrastern, Lernwegplänen und Coaching-Bögen basiert, sind die Grundlage für ausformulierte Kompetenzkriterien, die das entsprechende Niveau beschreiben.
4Gibt es einen geregelten Tagesablauf?
Ja! Auch in der Gemeinschaftsschule sorgen ritualisierte Abläufe für Sicherheit und Verlässlichkeit. Das hohe Maß an Eigenverantwortung und Selbsttätigkeit benötigt einen geregelten Rahmen. (siehe Stundenplan)
5Werden Grenzen gesetzt und wie viel Freiheit erhalten die Schüler*innen?
Gerade in der neuen Entwicklungsphase der Adoleszenz benötigen die Jugendlichen Erwachsene, die sie authentisch und verlässlich begleiten. Grenzen werden getestet und überschritten, trotzdem bleiben sie bestehen. Eine Freiheit ohne Grenzen ist gerade in diesem Altern nicht denkbar. Wichtig sind Arbeitsregeln, die jedem Individuum in der Gemeinschaft ermöglichen konzentriert und vertieft die Inhalte der Freiarbeit zu studieren. Soziale Regeln und Grenzen werden in der Gemeinschaft und mit den Jugendlichen gemeinsam ausgehandelt und festgelegt.
6Wann ist der Neubau fertig?
Geplant ist der Einzug im Jahr 2023
7Gibt es Kooperationen?
Die Gemeinschaftsschule ist im Aufbau und baut somit auch das Netz der Kooperationen gerade auf. Wir haben viele Elternschätze in unserer Schule, deren Betriebe als Kooperationsstätte dienen können. Außerdem vernetzen wir uns derzeit mit landwirtschaftlichen Betrieben, deren Stätte als Erdkinderplan eingesetzt werden können. Pädagogisch haben wir uns mit Montessori Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zum Austausch und zur Reflexion vernetzt.
8Ihre Frage ist nicht dabei?
Dann schicken Sie uns diese an info@mz-o.de. Wir werden uns umgehend darum kümmern.